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Mittwoch, 25. Juni 2008

Meine erste Ausstellung

Ja, ich habe es geschafft. Knapp drei Monate, nachdem ich mir eine Canon gekauft habe, haengen meine Bilder eines neben dem anderen in einem öffentlichen Gebäude in Asunción, im Frauengefängnis „Buen Pastor“. Ich habe ein paar Studenten begleitet, die mit den Gefangenen „Radioteatro“ machen. So etwas wie Hörspiele fürs Radio. Daneben bereiten sie einen Sing- und Tanzabend vor. Seit sechs Monaten. Am Sonntag ist Schluss.

buenPastor-211

Madaris, 20 Jahre alt, 30 Jahre Haft wegen 4fachen Mordes "aus Lust am Töten".


Meine Kamera hat der Prof. mit rein geschmuggelt, soviel zum Thema Sicherheit. (Tags zuvor haben die Insassen des Männergefängnisses die Anstalt Zeitweise unter ihre Kontrolle gebracht, weil sie mehr Zeit für das Schäferstündchen verlangen) ich war aber im Frauengefängnis, und das ist auch gut so. Die freuten sich riesig über Besuch und waren total aufgeschlossen, nett und freundlich. Deswegen habe ich ihnen auch versprochen, Bilder von ihnen zu machen, sie auszudrucken und aufzuhängen, weswegen der künstlerische Anspruch der Bilder nicht der .Höchste ist. Fast alle dort haben psychische Probleme, sind wie 4-Jährige. Von einigen alten weiss keiner wie lang sie schon hier sind, weswegen und wie lange noch. Bei vielen wäre es wohl am Besten, wenn die die Anstalt nicht mehr verlassen müssten. So hart das klingt.

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Francisca, 35 Jahre wegen Mitgliedschaft bei der FARC, Entführung und grausamen Mordes an der Tochter des Ex-Präsidenten.


Und eine kleine Statistik will ich noch hinten dran hängen: 1995 waren nur 5 von 117 Insassen verurteilt. Auch nach heutigem paraguayischem Recht kann man bis zu 10 Jahre hinter Gittern bleiben, ohne Verurteilung. Aber klar, „die leben ja wie im Hotel“. Haben sogar eine Dusche für alle und bekommen 3 mal täglich heißes Wasser um sich was zu kochen. Und starren jahrzehntelang Wände an, ohne zu kapieren, weswegen.

Könnte mich jetzt in Rage reden, das liegt wohl am Wetter. Seit Tagen kaum über 10 Grad – bibber! Da wirken dann die Barfuß-Kinder und Alten, die am Straßenrand verkaufen, irgendwie nicht mehr so südamerikanisch lockerlässig. Naja, ich bin ja Europäer und verbringe jetzt erstmal ein langes Wochenende in Buenos Aires und Montevideo.

Und richte mir eine elektronische Ausstellung ein.

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